Laubach Blog In Folgen
zur Ausstellung
„Kunst zwischen Kuhmist und Milchstrasse“
Die Laubacher Phase
1971-1976
Vom 9.9. bis 23. 9. 2012
Teil 3
A.B. "Blütenbaum" Aquarelle auf Packpapier, 1972, 40x50 cm |
Aussenbilder
Zu den Schlüsselerlebnissen 1972 gehörte das Zeichnen des Blütenbaumes vor dem Häuschen.
Ihn gibt es heute noch und ich habe einen Apfel mitgenommen und auf den Tisch gelegt.
Ihn gibt es heute noch und ich habe einen Apfel mitgenommen und auf den Tisch gelegt.
Foto: A.B. Atelier im Löwen 2012
|
Schlüsselerlebnis deshalb, weil mir die Natur erstmals nicht nur Motiv zum malen war, sondern Öffnung.
Die Apfelblüten, allesamt Fünfsterne, summierten sich zu Sternenhaufen die auf dem dunklen Grund tanzten.
In geordneten und zugleich freien Schwärmen kamen sie wie Zugvögel daher. Der Stamm und die Äste, in ihrer Architektur, ihrer Statik und Geometrie, ihrer Balance und Ausfaltung im Raum wurden zur Innenansicht des Gehirns der Natur das mit meinem unmittelbar Kontakt hatte.
Ich sah die Natur erstmals von Innen. Nicht als Objekt, sondern als Wesen.
Ein Wesen das kommuniziert, ein Wesen dem ich zugehöre. Was solche Erlebnisse bewirken lässt sich kaum sagen. Jedenfalls wurde diese schlichte Zeichnung auf altem Tonpapier zu einem Schlüssel zu einem völlig neuen Wahrnehmungsraum.
Die sichtbare Natur zeigte sich als Manifestation des Lichtes und der Erde.
Das hat sich seither noch gesteigert.
Ich kann keinen Apfel mehr anschauen ohne in ihm die nährende Erde selbst zu sehen - als rote Fruchtgestalt.
Außenbilder wurden Innenbilder. Die Natur wurde zum Symbol und Ausdruck des Unsichtbaren.
Die Apfelblüten, allesamt Fünfsterne, summierten sich zu Sternenhaufen die auf dem dunklen Grund tanzten.
In geordneten und zugleich freien Schwärmen kamen sie wie Zugvögel daher. Der Stamm und die Äste, in ihrer Architektur, ihrer Statik und Geometrie, ihrer Balance und Ausfaltung im Raum wurden zur Innenansicht des Gehirns der Natur das mit meinem unmittelbar Kontakt hatte.
Ich sah die Natur erstmals von Innen. Nicht als Objekt, sondern als Wesen.
Ein Wesen das kommuniziert, ein Wesen dem ich zugehöre. Was solche Erlebnisse bewirken lässt sich kaum sagen. Jedenfalls wurde diese schlichte Zeichnung auf altem Tonpapier zu einem Schlüssel zu einem völlig neuen Wahrnehmungsraum.
Die sichtbare Natur zeigte sich als Manifestation des Lichtes und der Erde.
Das hat sich seither noch gesteigert.
Ich kann keinen Apfel mehr anschauen ohne in ihm die nährende Erde selbst zu sehen - als rote Fruchtgestalt.
Außenbilder wurden Innenbilder. Die Natur wurde zum Symbol und Ausdruck des Unsichtbaren.
Dass eine solche Begeisterung von Natur als romantisch weltfremd eingestuft wurde, oder noch schärfer als braune nationalsozialistische Naturverklärung, oder doch wenigstens als kunstgeschichtlich anachronistisch, das habe ich verwundert alsbald von Kritikern um die Löffel bekommen.
Dieser Blütenbaum hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in der Galerie "Amto" in Frankfurt wegen seiner Schönheit mache provoziert. Andere waren positiv berührt. Kitsch sei das und gefährlich idealisiert, wurde ich belehrt. Die Natur sei nicht schön, sondern grausam. Das sei schöner Schein, Augenwischerei, eine verkaufsstrategische Anmanche etc.
So kann man das auch sehen, gewiss. Doch dann sieht man nicht das was ist.
Es dämmerte mir auch nach und nach, dass andere hohe Werte wie: Ideal, Natur, Schönheit missbraucht. und deshalb geächtet und sogar selbst verdächtigt wurden die Urheber der Verfehlung zu sein.
Ein ziemlich altes und hochaktuelles Thema, der unschuldigen Erscheinung des Schönen die Zeichen des Teufels auf die Stirn zu tätowieren oder ihr eine Burka überzustülpen.
Als eine Nebenwirkung ergab es sich dann, diesen nährenden, in unserem Kulturkontext missbrauchten Werte, von ihrer Fremdbeschmutzung zu reinigen. Das war und ist manchmal so heikel wie Bomben entschärfen.
Auch das komplexe Thema von Verführung, Schein und Wirklichkeit öffnete sich hier.
Um mich vor den externen und internen Tribunalen der Kunstgeschichte und der tradieren Vorurteile verständlich machen zu können, begann ich, parallel zum malen, intensiv zu schreiben. Das wurde mir wiederum anderherum vorgehalten, denn Bilder dürfe man nicht erklären! Maler haben das aus zudrücken was nicht in Worte gefasst werden könne.
Als gäbe es keine Wortbilder, und als würden Bilder nicht Worte und Deutungen in Turbogeschwindigkeit erzeugen. Damit ist die Berufsgruppe der Kritiker und Kunstdeuter beschäftigt.
Dieser Blütenbaum hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in der Galerie "Amto" in Frankfurt wegen seiner Schönheit mache provoziert. Andere waren positiv berührt. Kitsch sei das und gefährlich idealisiert, wurde ich belehrt. Die Natur sei nicht schön, sondern grausam. Das sei schöner Schein, Augenwischerei, eine verkaufsstrategische Anmanche etc.
So kann man das auch sehen, gewiss. Doch dann sieht man nicht das was ist.
Es dämmerte mir auch nach und nach, dass andere hohe Werte wie: Ideal, Natur, Schönheit missbraucht. und deshalb geächtet und sogar selbst verdächtigt wurden die Urheber der Verfehlung zu sein.
Ein ziemlich altes und hochaktuelles Thema, der unschuldigen Erscheinung des Schönen die Zeichen des Teufels auf die Stirn zu tätowieren oder ihr eine Burka überzustülpen.
Als eine Nebenwirkung ergab es sich dann, diesen nährenden, in unserem Kulturkontext missbrauchten Werte, von ihrer Fremdbeschmutzung zu reinigen. Das war und ist manchmal so heikel wie Bomben entschärfen.
Auch das komplexe Thema von Verführung, Schein und Wirklichkeit öffnete sich hier.
Um mich vor den externen und internen Tribunalen der Kunstgeschichte und der tradieren Vorurteile verständlich machen zu können, begann ich, parallel zum malen, intensiv zu schreiben. Das wurde mir wiederum anderherum vorgehalten, denn Bilder dürfe man nicht erklären! Maler haben das aus zudrücken was nicht in Worte gefasst werden könne.
Als gäbe es keine Wortbilder, und als würden Bilder nicht Worte und Deutungen in Turbogeschwindigkeit erzeugen. Damit ist die Berufsgruppe der Kritiker und Kunstdeuter beschäftigt.
Maler haben dumm und geil zu sein, wurde mir gesagt. Das Wort (kein Bild!) stamme von dem großen Maler Lovis Corinth. Warum es allerdings so wenig gute Maler gibt bei dieser Dichte von Dummheit und Geilheit bleibt mir ein Rätsel.
Doch letztlich wurde auch die entfernteste Kritik wertvoll, da sich mich zwang zwischen Beleidigtsein, Verhärtung und Anpassung einen Weg zu finden oder einen zu schaffen.
Alles diente zugleich der Introspektion und warf Licht auf das Dunkel der eigenen Strukturen.
Alles diente zugleich der Introspektion und warf Licht auf das Dunkel der eigenen Strukturen.
Foto A.B. "Äplbaum", Laubach 2012 |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen