Sonntag, 17. November 2013

Einladung ins Atelier





Einladung ins Atelier


Erster und zweiter Advent-Sonntag
1. und 8. Dezember

10 bis 16 Uhr

Kunstraum Hohenstadt
73453 Abtsgmünd, Abtsgmünder Straße 5


jeweils um 14 Uhr 
„Bild-Besprechung“ 
... das neue Quittentryptichon...


Ich würde mich sehr freuen Dich, auch gerne mit Begleitung 
  begrüßen zu dürfen.



 Alfred Bast

KUNSTKLOSTER art research



Donnerstag, 14. November 2013

Quitten Bild 2013

"Verkörpetes Licht"


Wie jedes Jahr, so malte ich auch 2013 ein Quittenbild. 

Als ich 1998 das Bäumchen vor dem Atelier pflanzte gab es diese Vereinbarung mit der Quittenkönigin. Das Bäumchen wurde als Malbäumchen gepflanzt. 



Quittenblüte 2013

Quittenblüten 2013
 Und es trug auch in diesem Jahr, nach einer reichen Blüte, über 50 seiner gold-gelben Verdichtungen von Licht und einem schönen Sommer.


Arbeitsplatz mit Werkbuch WSW 7 Nr. 4
Wenn die Früchte, behutsam behandelt damit der weiche Flaum nicht zu rasch abgeht der ihre Haltbarkeit verlängert,  den kurzen Weg vom Bäumchen auf den Ateliertisch wechseln, verwandeln sie sich von einem biologischen Erzeugnis zu einem Rätsel. Warum? 
Wer Quitten auf einem Baum sieht, wenn sie überhaupt gesehen werden, assoziiert meist Marmelade oder Quittenbrot. 

Mein Auftrag von der Quittenkönigin lautet: zeige sie als Wunder. Mache sie zur Kunst. Marmelade kann es dann immer noch geben. 

Doch lasse ich die Früchte oft so lange liegen bis sie völlig braun oder manche auch schwarz geworden sind. Von diesen habe ich gelernt, dass sie nicht "verkommen", sondern dass sie Kernspeicher sind und die Schönheit vom Sichtbaren ins Zukünfte übertragen wurde, während die Frucht selbst den Kräften des Entformens gehört, die sie langsam wieder in das verwandeln was sie auch ist: Biomasse. Substanz. Humus.



Nein, über "Biomasse" schreibe ich jetzt nicht, denn dann würde ich nicht schreiben, sondern schreien, so schmerzlich ist mir dieser Begriff, wenn er für Pflanzen verwendet wird, die, kaum sind sie in ihre Gestalt gekommen, zerhackt und zerfetzt werden, um in riesige Bottiche gekippt zu werden, deren einziger Zweck es ist zu gären, zu blähen, zu stinken. Was als gute Idee begann, die Biogasanlage, wurde durch kurzfristiges Zweckdenken zu einer enormen Gefahr für Mensch und Natur, zu einem rational perfekt organisierten Wahn.

Jetzt habe ich doch auf diese bitteren "Fortschritt" gebissen und zu schreien begonnen.

So will ich dem noch eine andere Torheit hinzufügen. Weit weg wurde sie im großen Stil umgesetzt. In China. 

Als dem "großen Vorsitzenden" Mao vorgetragen wurde, dass die Ernte der kommunistischen Arbeitsheroen von Vögeln dezimiert wurde, überlegte er sich wie er der Plage Herr werden könnte. 
Ganz einfach: Vögel vertragen keinen ständigen Lärm. 
Drei Tage lang wurde in China Lärm gemacht in allen Provinzen überall, bis alle Vögel tot vom Himmel fielen. 

Was für ein Erfolg. Der "große VorsitzendeW hat mal wieder das Problem gelöst. 
Dass dann die Insekten zur Plage wurden, nun ja, das war dann eben ein erneutes Problem das der "große Vorsitzende" lösen konnte indem er versuchte Vögel aus der Sowjetunion zu improtieren. 
Es gibt noch immer sehr wenig Vögel in China, sagte mir der Chinese der mir am Montag diese Geschichte erzählte.

Ist es mit "Biomasse" anders? 
Wenn wir Menschen die Natur nicht mehr achten und wahrnehmen, sondern sie nur noch zweckdienlich missbrauchen, werden auch in uns alle Vögel vom Himmel fallen. Oder gibt es schon keine mehr, sondern schon ein Übermaß an Insekten, möglicherweise schon virtuell?

Ich wusste nicht dass mein Auftrag, Quitten zu malen, ein so alarmierender werden könnte.

Lichtmeditation

Doch genug.
Wut wird rasch zur Ablenkung vom Wesentlichen.


Wenn die Früchte auf dem großen weißen Arbeit-Tisch liegen, meinem "Altar der achtsamen Wahrnehmung", entfalten sie ihre visuelle Sprache. 

Sie werden zu Symbolen einer Wirklichkeit die es im Universum wahrscheinlich nur einmal gibt. Sie zeigen sich als "Götterfrüchte". 

Jene Intelligenz die dieses schuf, ermöglichte, oder zufällig ins Rollen brauchte, geht über das vom Menschen gemachte weit hinaus. 

Deshalb interessiert mich die Natur, weil sie eine nichtmenschlichen Intelligenz offenbart von der wir lernen können, die uns inspirieren kann und zudem noch nährt mit ihrem verkörperten Sein.


Gelb-Rot-Blau, doppelte Tetraktis und Pfaumenreihe


 Atelier KUNSTKLOSTER im Frauenhof, Oktober 2013

Die Bildidee zu dem diesjährigen Triptychon ist eine Fortsetzung der Quittenbilder von 2007. Im Unterschied dazu malte ich die verkörperte Form auf die linke Tafel und das gelbe Energiefeld verdichtet sich nach rechts.

Das ergibt eine andere Aussage und Dyamaik. Warum ich diese Idee noch einmal aufnahm wurde mir erst während des Malens klar. 



"Form und Formkraft" / Öl auf Leinwand / 8ß x 240 cm / 2013



...Körper-Seele-Geist....

Soll ich es hier noch weiter beschreiben? 
Ach nein, lass ich es heute einfach mal Gelb sein. 

Du kannst ja selber denken. 

Ich meine jenes Denken das zugleich ein Schauen ist. 

Oder?






Ausschnitte der Tafeln








Installation Kunstraum Hohenstadt 2013