Montag, 25. Juni 2012

Johanniperformance

Johanniperformance am 24. Juni 2012

Vorbereitung: die rohe Leinwand wird mit Wasser leicht besprüht, die Musikinstrumente sind aufgebaut.
... Pinsel, Wasser, Text, Feuer und Stöcke, vorbereitet auf dem Arbeitstisch.


... Viele interessierte und interessante Menschen finden sich ein, volles Haus.


Begrüßung durch Peter Voßwinkel

Einführung in die Performance A.B.




nach kurzer Einführung beginnt die Wasserperformance.

... malen mit Wasser auf die leere Leinwand.


Wasserbild

Pause

Lesung: Text zu Feuer und Wasser.

.... Die Feuerperformance beginnt...

... mit Rhythmen von Beate Gatscha ...
... während das Wasserbild langsam trocknet ...

... verdichten sich die Kohlespuren der brennenden Stöcke auf der weißgrundierten Leinwand ...

... zur Musik kvon "Liquid Sooul"

... letzte FeuerZeichen brennen sich ins Bild ...

... ohne Worte ...

Beate Gatscha und Gert Anklam vor dem Bild: "Atem"

.... die verdichteten Feuerspuren ...

...und das inzwischen verdunstete Wasserbild


Fotos:
Peter Voßwinkel
Roswitha Weck
Alfred Bast




24. Juni 2012 in der cité galerie Berlin



Samstag, 16. Juni 2012

Wasser-Feuer-Performace am 24. 6. mit Alfred Bast und "Liquid Soul" in Berlin



Feuerperformance, Zeichnen mit brennenden Stöcken Südinen Auroville, 2003, Internationale Zone Mit Holger Jetter, Violine

Liebe Freunde und Interessierte von Kunst und Musik,
am Sonntag den 24. Juni um 15 Uhr führe ich in meiner derzeitigen Ausstellung "Strömende Ordnungen", in der cité Galerie Berlin eine elementare Performance durch. Wasser und brennende Stöcke sind die Malmittel mit denen ich auf jeweils eine große quadratische Leinwand im Format 200 x 200 cm malen und zeichnen werde.

Das ist eine Premiere, denn bisher gab es entweder Wasser- oder Feuerperformances. So 2008 bei der Art Dakar mit dem senegalesichen Koraspieler Lamine Kouyate Koriste auf Einladung des Goethe-Institutes eine Performance mit brennenden Stöcken, und 2009 in Böbingen mit der deutsch-chilenischen Musikerin Veronika Gonzales eine Wasserperformance. 
Nun arbeite ich mit beiden Elementen zusammen.
Dass ich diesen musikalisch-visuellen Dialog mit dem faszinierenden Musikerpaar Beate Gatscha und Gert Anklam führen kann, darüber freue ich mich besonders.
Du bist, Sie sind sehr herzlich eingeladen.


Adresse und Kontakt:
cité Galerie
Alt Tempelhof 28
12103 Berlin
Tel. 030-6794001 + 01520-1585977
„Wasserperformace“ Böbingen 2009

Basistext:
zur Feuer-Wasser-Performance

Die den Elementen innewohnenden Kräfte mit ihren extrem gegensätzlichen Eigenschaften, stehen in Wechselwirkung und Resonanz mit künstlerischen Prozessen und menschlichen Zuständen.

Wasser gefriert unendlich variabel in jeder Schneeflocke zum präzisen Sechsstern. Es rundet sich zur vollkommen Kugel im Tropfen. Es bildet, wenn es fließt, Wirbel, Spiralen, Wellen und herzförmigen Strömungsgestalten. 
Wasser reagiert höchst sensibel auf jeden Impuls und formt sich entsprechend plastisch aus. Es kann Spiegel sein und Tsunamiwelle, Ozean und Quelle, Wolke und Eis. Es wandelt sich und bleibt doch mit sich identisch. Es ist nachhaltig, denn es formt auch den härtesten Stein, rundet ihn zum Kiesel und malt ein Gebirge zu Sand. Und es ist flüchtig wenn es in der Wärme verdunstet. 
Wasser ist Wechsel und Kontinuität zugleich. 
Wasser löscht. Auch den Durst. Auch das Feuer. 
Wasser ist beliebte Kinderspiel. Mit dem Feuer spielt man nicht.

Feuer, sein Antipode, entfacht: vulkanisch, eruptiv, explosiv, rasend. Feuer ist Alarm, Kampf, treibende Kraft, Trieb und Wille. Feuer reimt sich auf Ungeheuer. Feuer zerstört blitzschnell und reinigt gründlich bis zur Asche. Es verzehrt den Soff durch den es brennt und leuchtet. Es löst Gestalt und Form in Energie auf. Feuer unterliegt nicht der Anziehungskraft der Erde, sondern lodert weg von ihr, nach Oben, seinem Ursprung, den Göttern in ihrem Sonnenhaus zu. 
Prometheus habe es ihnen für die Menschen gestohlen. Nun müssen wir damit umgehen lernen. Es brennt auch in uns: Als Verdauung, als Denkvorgang, Leidenschaft, Fanatismus, Begierde, Begeisterung, Forschung und Kunst. 
Es lockt uns aus kalten dunklen Einsamkeiten in seine leuchtenden Zentren. Wärme, Nähe, Reibung versprechend. Zu nah verbrennen wir uns die Finger. Schmerzlicher Lehrmeister der uns seine Erfahrungen einbrennt, uns Distanz lehrt und die Grenzen.

In der schmalen Zone von ca. 80-100 Grad entfaltet sich die Natur der Erde und wir. Zwischen Millionen Grad im Sonnenfeuer und dem absoluten Nullpunkt von 273 Grad bei dem sich nichts mehr bewegt ist unser irdisches Lebensfeld zwischen den Extremen eine hauchdünne Membran. Das Wunder sind nicht nur die gigantischen Extreme, sondern mehr noch, dass sich diese dünne atmosphärische Schicht bilden konnte, in der sich die gewaltigen Gegensätze kooperativ zu einer vielgestaltigen Natur in schöpferischem Tanze zu verbinden wissen. Menschliche Antwort und Ausdruck solchen kooperativen Zusammenwirkens in der Natur ist die Kunst.

Am 24. Juni ist Johanni, der christliche Feiertag des Johannes, der mit Wasser taufte. Christus, so Johannes, tauft mit Feuer und mit Geist.


„Perforamce mit brennenen Stöcken „Philosphie on stage“, Museumsquartier Wien, 2005






Freitag, 8. Juni 2012

"Strömende Ordnungen" Vernissage cité Galerie Berlin



das Kind 
Ich war mit dem Aufbau nach vier Tagen am Samstagabend fertiggeworden. 
Ich war fertig.
Der Sonntag war verregnet und kalt. 
Um die Mittagszeit montierten wir noch meine Stahlskulptur in die betonierte Vorrichtung im Innenhof. 

die Baustelle

Es sind zwei Ausstellungsorte: die Galerie und der Saal.
Der Weg zwischen den beiden Galerieräumen führt durch den Flur im Hiram-Haus über einen Innenhof in dem jetzt die Skulptur steht. Durch  die 9 gedruckten Fahnen schafft das eine Verbindung zwischen den Galerieräumen.


der Gang

Ich wurde gefragt wie die Vernissage für mich war. 
Ganz in meinem Sinne, das heißt im Sinne des KUNST KLOSTERS art research.  Weil jeder der Anwesenden seine atmosphärische Stimme und Stimmung mit- und einbrachte.
So entstand ein reicher Chor stiller Präsenz, aufmerksamer freundlicher Menschen, der in der präzisen rhythmischen Performance von Beate Gatscha und der Musik von Gert Anklam ihren hörbaren Ausdruck fand.

Beate Gatscha


Gert Anklam

In meinem Sinne war auch die musisch lange Verweildauer der Besucherinnen und Besucher, die intensiven Gespräche bei der Vernissage, die von 12-17 Uhr dauerte.
Schön dass „jemand“ extra von Stuttgart angeflogen kam.  Auch dem wachen Baby des Hauses wurden die Bilder gezeigt. Es waren interessierte und offene Menschen da. Jeder ein eigener Kosmos. Kein "Publikum"! 


die Galerie
Beim Aufbau hatte ich kompetente Hilfe. 
Dank an Ulrike van de Löcht, Nana Moniava, Sven Krause und Bernhard Maier.
Das Hiram-Haus ist ein spannender Ort, nicht nur weil es den Namen des Baumeisters von Salomons Tempel trägt. Die Galerie darin ist mit einem Architekturbüro verbunden, das sich auf organische Architektur versteht und von Peter Vosswinkel geleitet wird. 
Über den ökologisch fundierten Städteplaner Ekhart Hahn bekam ich Kontakt zu ihm. 
Wir spürten dass wir da an etwas Ähnlichem dran sind: zum Beispiel der bewussten Wertschätzung und Wahrnehmung von Umwelt und Natur, und den Herausforderungen der Zeit die mit schöpferischen und konstruktiven Ideen gestaltbar sind. 
So planten wir die Ausstellung. 
Dass Natur und Kunst keine Antagonismen mehr sind wird auch in der neuen Documenta deutlich.


Tischinstallation

Was ich bedauerte ist dass die Installation mit der Königskerze „Axis mundi“ keinen geeigneten Platz fand, obwohl der Saal viel Platz bietet. 
Dafür fand das Bild „Präzise Weite“ den ihm gemäßen Abstand. Doch wird „Axis mundi“ in der dritten Phase der Ausstellung gezeigt werden.
Florian Goldberg und ich eröffneten zusammen die Ausstellung. Mit seinen klugen Fragen gab er mir den Raum über den Bezug zwischen Begriff, Bild und Stille unmittelbar zu sprechen.

der Saal

der Saal

Beim Schreiben diese Berichtes kamen von selbst viele Adjektive auf den Bildschirm: wunderbar, berührend, inspirierend, dankbar, schön, erfreulich, geistesgegenwärtig, kostbar, faszinierend (die Musik von Beate Gatscha und Gert Anklam!).
Doch das will ich so nicht schreiben. Das verbietet eine gewisse Distanz zu mir selbst. 
Selbstbegeisterung ist ein gutes Rezept um die Begeisterungsflamme bei andern rasch auszupusten. Eine Zumutung. Peinlich zumeinst. Taktlos, also unmusikalisch.
Und das soll ja ein Text werden, der sich an Dich und Sie richtet. Du sollst ja nicht bloß lesen wie „toll“ ich bin, oder wie „toll“ es war, sondern auch ein wenig spüren, dass das „Tolle“ ziemlich harte Vorbereitung braucht und die Schlaglichter auch Schlagschatten werfen. Ich löschte also diese Worte aus dem Text und lasse sie nur, in reflektierter Verpackung, als verbalen „ Süßstoff“ zu. Bei Bedarf kann nachgesüßt werden.
Auf dem Rückweg stand ich 2 Stunden im Stau. Total. Es war ein „schöner“ Stau. Sonnig, auf einer Höhe in der Fränkischen Schweiz bei Pegnitz.
Noch nie hatte ich so gründlich einen bemalten weißen Streifen von der Überholspur studiert. Über ihn rasen täglich Autos, Lastwagen. Ein surrealistisches Relief in dem sich unbekannte Wesen zeigen.
die Spur