Samstag, 24. Oktober 2009

26.10. NaturIkonen


Zeichnen: Abenteuer des Sehens.

NaturIkonen: Beim Ikonen malen, so schreibt Pawel Florensky, geht es um die Fähigkeit des Malers durch seine innere Haltung und reine Ausrichtung einen Kanal zu schaffen, vom Zeitlichen ins Ewige, oder von der Erde zum Himmel, oder von Maya zu Brahma, oder vom Abbild zum Urbild.
Es geht darum, quasi einen Stollen zu treiben durch die Traummaterie der Vorstellungen, die aus Angst und Sehnsucht ihre Bilder produziert, damit durch diesen Kanal etwas von der lebendigen göttlichen Qualität - oder wie immer man das auch nennen mag - in die gemalten Bilder gelangen und sich darin manifestieren kann.

Nun wäre es natürlich sehr anmaßend zu meinen, dass einem das selbst gelingen könnte, ist es ja gerade niemals das Ich das eine solche Leistung vollbringt. Trotzdem verlangt es die höchste Fähigkeit, Anstrengung, Ausrichtung und Präsenz des Ich, diesen Kanal zu bilden, mit dem Ziel, zur Seite zu treten, um dem Anderen Raum und Einfluss zu geben.

Deshalb besteht das größte Erlebnis beim Malen darin, diese Verbindung, durch alle Sphären der Ablenkung, zu schaffen, durch die dann etwas hereinkommen kann das ich nicht bin, und das mich doch beseelt und nährt, wie nichts anderes. Etwas, das sich im Bild niederläßt wie ein Fremdes, und das doch der Kern und die Essenz ist. Deshalb wirken meine geglücktesten Bilder auf mich so, als hätte ich das Beste daran nicht selber gemalt.
Ich denke, das ist keine Selbstmystifikation weil es vielen so geht, die mit einer solchen Ausrichtung arbeiten.

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