Donnerstag, 20. März 2014
Samstag, 15. März 2014
Finissage: „Creative Meditation“
„Creative Meditation“
I don‘t know what that is, but how it happens.
Ich weiß nicht was das ist, doch wie es geschieht.
Holi
that it was Holi yesterday, on the 14th, I found out only after the Finissage – and nothing else could have fit the occasion better.
Holi, the Indian festival of colors, the celebration that embraces all castes for a day when people pour powdered colors on each other.
Holi
dass es Holi war, gestern am 14. das habe sich erst nach der Finissage erfahren,
doch nichts könnte besser passen.
Holi, das Fest der Farben, das Fest in dem alle Kasten aufgehoben sind an diesem Tag und die Menschen sich mit
Farbpulver bewerfen.
The Performance
- 10 Colors, the basic colors, the secondary colors, black and white, plus sienna and brown, one after the other is squeezed directly from the tube onto the prepared canvas. This is my pallet.
- On the left the basic colors, on the right the secondary colors, in the middle at the top the white, at the bottom the black, to the left of it ocher, to the right brown.
Die Performance
- 10 Farben, die Grundfarben, die Sekundärfarben, Schwarz und Weiss, plus Siena und Braun, werden aus Tuben direkt nacheinander auf die vorbereitete Leinwand gedrückt. Das ist meine Palette.
- Links die Grundfarben, rechts die Sekundärfarben, in der Mitte oben das Weiß, unten in der Mitte Schwarz. Links davon Ocker, rechts Braun.
- My ten fingers are my brushes.
- With the left hand: index finger-yellow, middle finger-red, ring finger-blue. With the right hand: index finger-violet, middle finger-green, ring finger-orange
- The thumbs are „charged“ with black and white, the pinkies with ocher and brown
- First I walk over to Holger and „infect“ his violinist hands with colors in consonance with the colors on my fingers.
- Meine 10 Finger sind meine Pinsel.
- Mit der linken Hand: Zeigefinger- Gelb, Mittelfinger-Rot, Ringfinger-Blau. Mit der rechten Hand: Zeigefinger-Violett, Mittelfinger-Grün, Ringfinger-Orange.
- Die Daumen sind jeweils mit Schwarz und Weiß ,und die kleinen Finger mit Ocker und Braun „geladen“.
- Zuerst gehe ich zu Holger und infiziere seine Geigerhände mit den Farben entsprechend meinen Farbfingern.
- We make music with colors.
- This is an experience without precedent.
I have never done this, we have never done this - not even rehearsed. During the six weeks we spent together at his place in Auroville we had many a concentrated exchanges that in effect took the place of the rehearsing as our preparation.
Holger has explored colors in terms of music with the translation of intervals, and I with rendering the character of trees into music. Which is another project in the making.
- This will not be a show but a joint „creative meditation“ - whatever that may mean.
- Wir spielen mit Farben Musik.
- Es gibt keinerlei Erfahrung.
Noch nie habe ich, haben wir das gemacht - auch nicht geübt. Wir hatten während unseres 6 wöchigen Zusammenseins auf seinem Platz in Auroville, viele konzentrierte Gespräche die als Vorbereitung wirksam wurden.
Holger hat sich musikalisch mit Farben befasst, mit der Umsetzung von Intervallen und ich mit der Übersetzung von Baumgestalt in Musik. Woraus sich ein weiteres Projekt anbahnt.
- Es wird keine Show, sondern eine gemeinsame „kreative Meditation“ - was immer das ist.
- Holger und ich führen nichts vor oder auf, sondern wir führen in etwas ein.
We are opening a process that never occurred before in this way and will never repeat itself in this same way. We bring attention to that which happens, ceaselessly in everyday life: to the creative perception which brings forth the reality that we experience as such. In every moment we create our world-self-image anew, by moving within some kind of elastic coating that we quite naturally assume to be the objective whole.
Wir öffnen einen Prozess der so noch nie zuvor existiert hat und sich niemals auf dieselbe Weise wiederholen wird. Wir machen aufmerksam auf das was ständig und alltäglich geschieht: auf das schöpferische Wahrnehmen die jene Wirklichkeit erzeugt, die wir als solche erleben. In jedem Augenblick schaffen wir unser Welt- Selbstbild neu, in dem wir uns wie in einer elastischen Hülle bewegen und die wir selbstverständlich für das objektive Ganze halten.
The audience, 40 to 50 or so embodied universes in the guise of men and women, who honored us with their presence and their openness to spend an hour together - each of them was handed a white sheet of paper at the beginning with the request to hold on to it and not to confuse the two sides :-)
On one side the emptiness and on the other side the silence.
Emptiness is the foundation for the visual arts, silence the foundation for music.
Besucher und Mitwirkende
Die Besucher, 40-50 verkörperte Universen in Gestalt von Männern und Frauen, die uns die Ehre ihrer Anwesenheit schenkten und die Bereitschaft eine Stunde gemeinsam zu verbringen, bekamen zu Beginn von mir ein weißes Blatt gereicht mit der Bitte es zu bewahren und die Seiten nicht zu verwechseln. :-)
Auf der einen Seite die Leere und auf der andern die Stille.
Die Leere ist Grundlage für Bildende Kunst, die Stille als Grundlage von Musik.
Interaction
This was the preparation for the second and interactive part of the performance.
Interaktion
Das war die Vorbereitung für den zweiten, interaktiven Teil der Performance.
Here, I used my 10 color-loaded fingers and a pencil to paint and draw on the „empty silence“ of the white sheet for each person who came to me. Simultaneously, Holger, inspired by each individual, intoned a spontaneous musical response.
Through his playing I could hear precisely how he was interpreting each person.
Dabei malte ich mit meinen 10 Farbfingern und zeichnete mit Bleistift auf die „leere Stille“ des weißen Blattes, während Holger, von der jeweiligen Person inspiriert, unmittelbar musikalisch auf diese reagierte.
An seinem Spiel hörte ich präzise wie der die jeweilige Person interpretierte.
When I say interpreting I do not mean: judging.
With music as well as with colors there are no „good“ and „bad“ tones. There are only more or less harmonious combinations.
All tones, all aspects belong together.
All castes are a colorful whole that playfully suspends its separation through the multicolored events on this day.
Such a day should be our „EVERYDAY“!
Interpretieren heißt hier nicht: urteilen.
In der Musik und bei den Farben gibt es keine „guten“ und „schlechten“ Töne. Es gibt nur stimmiges und weniger Stimmiges in ihrer Kombination.
Alle Töne, alle Aspekte gehören zusammen.
Alle Kasten sind ein vielfarbiges Ganzes das an diesem Tag seine Trennung im farbigen Geschehen ausgelassen -gelassen aufhebt.
Ein solcher Tag soll ALLTAG sein!
Evolution
If I had to think of one attribute of evolution - that is, of factual progress, not of an ever faster running away - it would be the way in which it integrates, secures, honors, preserves and requires that which came before into and for the next higher level of development. As the lower step in a staircase toward the higher one. As the roots of the tree to the crown.
It is an erroneous idea that progress must mean the destruction or extinction of that which preceded. What it may mean is its transformation and dissolution (which may very well be seen as absorption), thus leading to an elevation of the whole – not filthy, despised, repressed (psycho)-garbage and waste that pollutes the groundwater, lakes and souls.
Evolution
Wenn es ein Merkmal für Evolution gibt, für tatsächlichen Fortschritt, und nicht für immer schnelleres Wegrennen, dann besteht es darin, dass das Vorangehende in der nächst höheren Entwicklungsstufe integriert, geborgen, gewürdigt, aufgehoben und notwendig ist.
Wie die untere Stufe in einer Treppe gegenüber der höheren. Wie die Wurzeln eine Baumes gegenüber der Krone.
Es ist eine irrige Idee, dass Fortschritt die Auslöschung des Vorangegangen bedeuten muss. Wohl aber seine Verwandlung und „Auf-hebung“ bedeuten kann, die dann zu einer Steigerung des Ganzen wird, und nicht als dreckiger, verachteter, verdrängter (Psycho)-Müll und Abfall das Grundwasser, die Seen und die Seelen verseucht.
Black
Towards the end of the program a lady approached and asked me why I'm using black, a color that „the Mother“ did not include in her 12-part color circle.
Because when we look, I answered, we always do it from within the „black“.
The pupil which receives the light and the colors is as black as an infinitely deep well. Were it white, we would be blind.
There, where everything takes place that we experience as reality, in our brain and our body it is night. Pulsating, velvety, murmuring darkness, sparked by neuron-flashes that, by means of inconceivably complex and fast transmission processes, “extrapolate” the luminous sensory impressions to a natural experience of reality - in the darkrooms of our brains - to a colorful and melodious reality. As happened during this one hour.
Schwarz
Am Schluss kam eine Dame zu mir und fragte mich, warum ich Schwarz verwenden würde, eine Farbe, die „die Mutter“ in ihrem 12 teiligen Farbkreis nicht verwendet habe.
Weil wir, antwortete ich, wenn wir sehen immer aus dem „Schwarz“ sehen.
Die Pupille, die das Licht und die Farben empfängt, ist schwarz wie ein unendlich tiefer Brunnen. Wäre sie weiß, wären wir blind.
Dort, wo sich all das abspielt was wir als Realität erleben, in unserem Gehirn und Körper ist es Nacht. Pulsierend samtenes, rauschendes Dunkel durch das Neuronenblitze feuern die in unvorstellbar komplexen und schellen Übersetzungspozessen die lichten Sinneseindrücke zu natürlichen Wirklichkeitserfahrung in den Dunkelkammern des Gehirns zur farbigen klangvollen Wirklichkeit „hochrechnen“. Wie in dieser Stunde geschehen.
Acknowledgements
My special thanks to Holger, to Lalit and Shernas, to Jana, Peter, Martina and all the wonder-ful human „universes“ who were present, and to those who actively participate in „The Adventure of Consciousness“ (as the title of Satprem's book) and pass on the nourishing fire in our daily lives. Also to those at home who joined in their thoughts and hearts.
Thanks to Sri Aurobindo and „the Mother“ without who we wouldn't have come together, and to the „Spirit of Pondicherry“ that becomes concrete for me with three words:
Light-Ocean-Samadhi. (Samadhi – the gravesite which is a fountain – „my indian grai“)
Dank
Dank vor allem an Holger, an Lalit und Shernas, an Jana, Peter, Martina, all den wunder-vollen menschlichen „Universen“ die dabei waren, und jenen die am „Abenteuer des Bewußtseins“ (Satprem) aktiv teilnehmen und das nährende Feuer im ALLTAG.
weiterreichen. Allen auch die von zu Hause aus mit dabei waren, in Gedanken und mit dem Herzen.
Dank an Sri Aurobindo und „die Mutter“, ohne die wir nicht zusammengekommen wären, und den „Spirit von Podicherry“ der für mich in drei Begriffen fassbar ist:
Licht-Ozean-Samadhi. (Samadhi - das Grab, das eine Quelle ist - „mein indischer Gral“ ).
Mittwoch, 12. März 2014
Abschied von Indien? oder: der Kerne sind viele Saying goodbye to India?... or: seeds there are many
Abschied von Indien?
...oder
Saying goodbye to India?
... or: seeds there are many
park guesthouse pondicherry |
herzfrucht - zeichnung |
Für 3 Monate bin ich hierher nach Indien geflogen. Um nach der Essenz zu fragen die sich in 40 Jahren, seit meinem ersten Aufenthalt, gebildet hat, oder auch nicht.
Zunächst dachte ich an Kern und Mittelpunkt. An etwas Einmaliges.
Doch das Einmalige ist vielfältig.
Die Früchte zeigen es mir.
In einer Papaya sind hunderte von Samen, in den wundervollen Herzfrüchten ebenfalls, die Granatäpfel sind voll kerniger Zukunft
For 3 months I came here to India. To inquire into the essence, which, over the past 40 years since my first coming, has built within me, or not.
Initially I thought of 'seed' and 'center point'. Of something unique.
But the unique is manifold.
The fruits reveal this to me.
Inside the papaya fruit there are hundreds of seeds, inside the heart-fruit (ramphal) as well, and the pomegranates are full of seeds for the future.
Das Einmalige, die Essenz ist in vielen Kernen präsent.
Mein Versuch diese Reise in eine Text-Linie zu ordnen will sich nicht ohne Zwang ergeben, und Zwang ist nun eben das was eine schöne und schwungvolle Linie verhindert. Das geht eher in einer Zeichnung.
The unique, the essence, is present within many seeds.
My attempt to arrange this journey into an orderly text-line doesn't come without coercion, and coercion is exactly that which holds back a fine and flowing line. With a drawing this comes easier.
My attempt to arrange this journey into an orderly text-line doesn't come without coercion, and coercion is exactly that which holds back a fine and flowing line. With a drawing this comes easier.
Dichter-Denker Dennis Freischlad |
So sind es Fragmente, oder besser: Kerne, die sich in den Werkbüchern sammeln und den Werknotizen im PC gespeichert sind. Ein Kernfragment, das ich heute Morgen in mein aktuelles Werkbuch schrieb, möchte meinen Blog beleben.
.
So it is fragments, or rather: seeds, which are collecting in my workbooks and have gathered in the working notes in my PC. One of these fragment-seeds that I wrote into my current workbook this morning wishes to make its way into my blog.
So it is fragments, or rather: seeds, which are collecting in my workbooks and have gathered in the working notes in my PC. One of these fragment-seeds that I wrote into my current workbook this morning wishes to make its way into my blog.
... was für eine seltsame Vorstellung mit 65 Jahren „fertig“ zu sein, oder mit 95
sein Leben „gelebt“ zu haben.
Als würden 100 oder 1000 Jahre genügen um auch nur eine Spur des Mysteriums vom Leben und dieses Universum mit all seinen Wesen und Welten zu erfassen, so dass es sich eintätowiert ins eigene „Bewußtsteinsfleisch“ und tanzend im Gedankenblut zirkuliert, und nicht nur als Wissens-Aufkleber die Stirn verklebt.
Mit 65 bin ich eben erst ( oder schon!) am Eingangstor des Mysteriums von Leben, von Geburt und Tod, von Liebe und Leid, von Individualität und Gemeinschaft angekommen.
Alles was ich weiß, kann und kenne ist auf der Eintrittskarte gedruckt, die ich an der Eingangspforte abgebe.
... what an odd idea to believe to be "done" at 65, or to have "lived" ones life at the age of 95.
As though 100 or 1000 years were enough to even grasp a slight hint of the mystery of life and of this universe in its entire being and with all of its worlds - in a way that it becomes "tattooed" into the "flesh of your consciousness" and with dancing motions circulates in the bloodstream of your thinking instead of merely sticking to your forehead as a token of knowledge.
At 65 I have just arrived (or already!) at the entrance of the mystery of life, of birth and death, of love and suffering, of individuality and community.
Everything I know, am capable of, have learned, is printed on the entrance ticket that I'm handing over at the gate.
Ausstellung "Think visual" |
Sonntag, 9. März 2014
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