Morgengedanken und Zeichnung: 26.1.2012 |
... Du stehst als Künstler vor der Wand. Dir selbst.
Allein.
Was willst du?
Die Gefangenschaft verschönern mit Illusionen?
... Es ist vielmehr dies: dass du dich auf dich einlässt, dich wagst.
Dir gegenüber stehst, dann abspringst und etwas anfängst - mit dir selbst.
... Du lässt dich mit dir ein und schließt dich auf.
Den Schlüssel hast du zeichnend, malend in der Hand. Als Stift und Pinsel.
Öffnest die Tür deiner Wahrnehmung.
Gehst hindurch und beginnst die Reise ins Universum deiner Möglichkeiten.
... Musst die Qual deiner Grenzen ertragen, das isolierte, oft sinnlos Scheinende deines autistischen Tuns.
An-fangen-Auf-geben-Weiter-machen.
Im Wechsel schaukelt es sich hoch, baut sich auf, erscheint auf der Wand.
Das gezeichnetes Gegenüber. Das Bild.
Präzise Spur des zurückgelegten Weges.
Summe all deines Tuns. Ausdruck aller Fähigkeiten. Kompromisslos. Pur.
... Dann bricht (manchmal) etwas in dich ein - in dir auf, das außerhalb deiner Möglichkeiten liegt.
Ein Licht.
Eine Quelle sanfter klarer Freude.
Ein Glanz im einfachen Tun.
Das kann sich steigern zum sinfonischen, umfassenden, hymnisch-berauschenden „JA!“, das dich beflügelt.
Darum, das ist dir bewusst, arbeitest du an der Wand. Arbeitest dich hoch.
Kletterst-verzweifelst-wagst-hoffst. Immer wieder. Immer wieder. Damit das geschieht.
... Dann betest du.
Oder genauer: dann wirst du gebeten.
Gebeten das Wertvollstes, Innigste, das du (noch) nicht bist, freizusetzen und zu äußern.
Um es einzuwirken in das was verkörpert ist.
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