Mittwoch, 23. Juni 2010

"Rose für Cern"

  Bleistift und Pastell auf grundiertem Tuch  

... arbeite wieder an einem Blütenbild.  Male so ein Allerwelts- und Allerhimmelsthema. Nix Kritisches, nix Kaputtes, nix Depressives. Bloß was Schönes.Eine Rose. Eine für alle.

... Die sich entfaltende rote Pracht im satten Grün ergreift mich einfach.Duftende Tautropfenkelche.Tanzenden Wirbel, in denen das Licht blutrot mit der Erde hochzeitet.

Sommerzeit.Höchster Sonnenstand im Jahr.Mittsommernacht. Mittsommertag.

 21. Juni     ....Verdichtung mit Kreide und Acryl

... Es geht nur ein sehr schmaler und dorniger Weg zu diesen Mysterium des Schönen. Er führt durch die süßlichen Gefälligkeits- und Kitschsümpfe, die alles Wahre und Schöne und Gute (schon das so zu schreiben ist eine Provokation) umzingeln, und die sich von deren Kräften mästen. Oder ist das alles gar nicht so schlimm, und findet nur in meinem Kopf ab, in dem sich autoritäre Geschmacksjuroren an schwer zugänglichen Stellen eigenistet haben? Beamte des ästhetischen Urteils vom ZeitGeistAmt? Die haben mich oft schon in meiner Begeisterungsgeschwindigkeit geblitzt, und mit empfindlichen Bußen belegt. Will ich sie nur ablenken indem ich Ihnen Referenz erweise? Ihre Berechtigung liegt darin, dass sie mich zwingen tatsächlich meine eigenen Maßstäbe zu setzen und auszuhalten? Wie auch immer. Es gibt kein Drumherum. Nur ein Mittendurch. Extreme Mitte eben. Das entspricht der Rose: "extreme Mitte".

 22. Juni       ....Verdichtung mit Kreide und Acryl

... Diese Spanne zwischen ihrer wirbelnden Ordnung, zwischen Geometrie und Tanz, drängt sie tiefer zu erleben, zu ergründen.Was liegt näher als Zeichnen? Das ist handelndes Sehen in der Zeit,Begegnung mit Materialien, deren Eigenschaften und dem Fremden, der Rose?

... Die weiße Leinwand, das werdende Bild, und das rote Universums als Vorbild. Nein nicht Vorbild, es ist noch kein Bild, es ist ein Gegenüber. Räumlich, körperlich existenziell anwesend, in seiner Erscheinung alles Unsichtbare bergend. Empfindlich. Fremd.Es gilt nicht ein Abblild zu malen, darum ging es mir noch nie wenn ich nach der lebenden Natur zeichne, das macht meine Kamera, sondern die Dinge verlangen, sich mit den Händen voran in die strudelnden Kelche und Rätsel zu wagen. Bei der Rose in den Abgrund aus Schönheit, aus Geometrie und Tanz. 

23. Juni   ... übermalt mit Weiß Acryl    

... Und jetzt ist die Zeit der Rose, ja gewiss, auch des Fußballs, doch weniger für mich. Ich schaue nicht in die Fernseher, sondern in diese nahen Rosenwirbel, die über die Augen ins Blut duften.

...Die Rose sind die millionenfach gelungene Versuchsanlagen, die den Ursprung des Universums alljährlich neu präsentieren. 

"Rose für Cern"   161X100 cm   Bleistift,  Pastell, Acryl und Öl auf grundiertem Tuch    19.-23.Juni

... In Cern steht die größte Maschine der Welt, die die kleinsten Teilchen erforscht um den Ursprung des Universums zu ergründen. Bei allem Respekt vor der Wissenschaft: es werden auf den Bildschirmen keine klareren Spuren zur Entstehung des Universums sichtbar werden, als jene, die sich in jeder Rose offenbaren.

... Hier sind fünf Arbeitsphasen aus den fünf Tagen auf dem Weg zur Rose.


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2. KunstKlosterGespräch auf dem Klosterhof

Arbeitsplatz        Juni 2010


Sommer

"Entfaltung im Außen"
 
...am Sonntag den 4. Juli

findet das zweite Treffen in diesem Jahr
 auf dem Klosterhof statt.

Thema:  Sommer - Wachstum und Wärme - Entfaltung im Außen. 

Ablauf der Veranstaltung

10,00 Uhr Ankunft auf dem Klosterhof, Tee und Kaffee
10.30 Uhr Einführung mit Beispielen und Bildern, Texten, und mitgebrachten Beiträgen zum Thema
12-13 Uhr Suppe und Brot
13-15 Uhr Verdichtung des Themas im gemeinsamen Gespräch
15,00 Uhr Abschluss mit Kaffe/Tee und Kuchen
  Ende gegen 15.30 Uhr


Anmeldung bis 1. Juli

Jutta Scheuthle:
Klostergässle 8
71479 Großhöchberg
07194-954876


Alfred Bast:

Tel. 07366-2578
Mobil: 0170-9368651
Mail: info@alfred-bast

Kosten:
pro Person
60 €

Wir freuen uns auf Ihr/Dein Kommen.


Die vier Gespräche zu den Jahreszeiten tragen den Titel:

"Vier gleich Eins".

Das Jahr wird in unseren Breitengraden als vier Jahreszeiten erlebt. 
Deses NaturGeschehen, mit seinen veränderlichen Erscheinungen, Formen, Farben und Stimmungen, ist eine Sprache, die seit je auch auf menschliche Lebensrhythmen und Zyklen übertragbar ist.  
An vier Sonntagen, über das Jahr verteilt, werden die rhythmischen Aspekte: 
Aufbruch, Wachstum, Reife und Einkehr ins Zentrum der gemeinsamen kontemplativen Betrachtung gestellt. Mitgebrachte Beiträge zum Thema sind willkommen.

Frühling
Blüte und Aufbruch - von Innen nach Außen 
21. März 2010

Sommer
Wachstum und Wärme - Entfaltung im Außen 
4. Juli 2010

Herbst
Frucht und Reife - geäußertes Innen
26. September 2010

Winter
Einkehr und Sammlung - gespeichertes Innen 
16. Januar 2011


Der Klosterhof ist ein Ort des Ankommens. Nicht nur in der dortigen Stille und Gastlichkeit bei Jutta Scheuthle, sondern auch bei sich selbst. 
Alfred Bast ist bildender Künstler und veranstaltet seit vielen Jahren Seminare und Gespräche auf dem von Rainer und Uta Weisensee gegründeten Klosterhof.