Die KunstWelt und der ApfelZweig
... Gestern hat es den ganzen Tag geregnet. Dabei ist es sehr kalt.
Die Kunstwelt
... Das lesenswerte Buch über den Kunstbetrieb:
"Sieben Tage in der Kunstwelt" von Sarah Thornton,
hat mir deutlich gezeigt, dass ich in dieser Konsum-Kunst-Glitzer-Mode-Welt nichts verloren habe, und deshalb dort auch nichts finden werde.
Das schließt interessierte Besuche nicht aus. Doch bin ich fast darüber hinaus, mich über diesen euphorisierten-hysterischen Betrieb noch aufzuregen.
Deutlicher kann sich eine Epoche selbst nicht dar- und bloßstellen.
Doch es ist nicht meine Welt und sie lockt mich nicht.
... Ich möchte weder Geschichte schreiben noch in eine solche eingehen, noch auf irgendeiner rancing Liste hochklettern und Erfolge feiern.
Noch möchte ich Zweiter, Dritter oder Letzter sein.
Ich möchte mich weder selber platzieren, noch platzieren lassen.
Denn da gibt es nur den kurzen Blick nach Oben und Unten. Nicht in die Weite. Nicht auf das Ganze.
... Die Kunstwelt mit ihrem "alles ist möglich" erzeugt zugleich eine kuriose Mischung an frischen Tabus, die in elitären Zirkeln, codiert mit Markensymbolen und Modeattributen, gepflegt werden. Ebenfalls zugleich wird ein wirksamer Skandal dort als mediale Großleistung gefeiert und bestens bezahlt.
(Paradoxerweise produzieren demokratische Systeme fast notorisch Hierarchien.
Als müssten die formale Gleichheit vor dem Gesetz, (und vor Gott), doch mit einer klaren evolutionären Hackordnung kompatibel sein - survival of the fittest -
Der Fitteste, der Überleber, der Alpha-Mensch, der die andern dominiert, ist in den westlichen Ländern selbstverständlich ein Demokrat.)
Es geht im KunstBetrieb zu viel um Kaufen und Verkaufen (dieses merkwürdige Talent der "Worholianer"), und zu wenig um Denken, Gestalten und Bilden. Es wird ohnehin zu viel ver-Äußert, und zu wenig er-Innert. Nun auch in der Kunst.
... Das Überholen und Überbieten ersetzt das Ziel, oder genügt als solches.
...Mir allerdings nicht...
Das KunstKloster ist ein guter Ort das zu erschließen.
Der innere Mensch ist keine Metapher über die sich diskutieren lässt. Er kann hier sein, atmen und wirken.
Das innere Universum
... Jeder Mensch hat ein Universum unter der Schädeldecke. Jeder! Also auch ich.
Ein inneres Universum, das mit dem äußeren, über die Sinne, in schöpferischer Wechselwirkung steht.
Das mache ich mir klar, schaue hin, gehe rein.
Ja, da hab ich was verloren, da findet sich alles.
... Sich selber erleben, seine Authentizität herstellen durch Geistesgegenwart und emotionale Achtsamkeit.
Unaufgeregt.
Nichts zu gewinnen, nichts zu verlieren. Angstfreies Dasein ist das "Produkt". DaSein ist alles.
... Dem Regen lauschen, dem Herzschlag, den Vögeln, dem Schnurren der Katze...
... die Gedanken beobachten, wie sie entstehen, was für Gefühle sie erzeugen, und was die Gefühle für Gedanken kreieren...kommen und gehen lassen...
...in die Hand nehmen...behandeln...wahrnehmen...schreiben und malen... zum Beispiel den blühenden Apfelzweig.
...Aus einem starren verwinkelten dunklen und harten Holz-AstWinkel sprudelt ein grüner BlätterTanz.
Sieben weiß-rote Blüten krönen duftend dieses optische Lied.
Ein Wunder! schau her! Unglaublich!Ach so: nur eine Apfelblüte...naja...
...ja dann... gibt's einen neuen Horrorfilm heute Abend im Fernsehen?
NaturIkonenAbereibstplatz 6.5.2010 30x30 cm Aquarell und Öl auf Leinwand
1 Kommentar:
Du sprichst mir aus dem Herzen. Die Apfelblüten genieße ich auch wieder sehr in diesem Jahr und der Duft ist für mich immer wieder eine Freude für alle Sinne. Danke für Deine Einblicke - das Foto von Deinem "Arbeitsplatz" vermittelt eine wunderschönen Eindruck. Grüße aus dem Apfelblütenland Wurmberg ULI
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