Alfred Bast 9 ApfelBilder Öl auf Leinwand je 30 x 30 cm 2009
Die vergangenen drei Tage malte ich an diesem Bild. Nun schließe ich es ab mit ein paar Gedanken dazu. Mein "Schlussfirnis" aus den linken Gehirnwerkstätten.
Bei den geschrumpelten Äpfeln, die seit Oktober im Atelier liegen und teilweise noch immer ihre Farbe und ihren intensiven Duft bewahren, "entfaltet" sich der Alterungsprozess.
Ein zuverlässiger Fortschritt, ohne Zweifel.
Die Frucht verfällt, verfault. So registriert das der analysierende und kategorisierende Verstand.
Das Auge, auf Attraktion und Sensation eingeübt, wendet sich normalerweise ab .
Ein geschrumpelter Apfel ist auch nicht grausig genug, um wieder hinzuschauen.
Sensationslos und still geht er seinen Weg und schwindet aus dem Blick.
Doch in meinem Atelier gelten andere Bedingungen. Das ist ein Ort der Wahrnehmung, in der sich im Individuell-Subjektiven das Kollektive, und im scheinbar Kleinen das Große zeigt. Wie in den Reagenzgläsern der Forscher.
Das Auge hungert nicht nur nach Attraktion sondern sucht nach Wahrheit, nach Wirklichkeit, nach Wärme, nach Substanz in der Erscheinung, nach Inhalt in der Form. Es ist in ständiger Bereitschaft etwas einzusehen, das sich bisher noch versteckt hielt.
Manchmal, wenn das Winterlicht auf die alten Äpfel fällt, und dessen winzige Falten zu rätselhaften Labyrinthen aufleuchten, ist es, als würde das wache Auge in den Schlaf der Natur blicken.
Dorthin wo sich, die einstmals eindeutig zum prallen Apfel gespannte Form, nun entspannt, ihre Bindung zum Apfelkörper lockert, und sich wieder in andere Formmöglichkeiten hineinträumt, die es einmal war oder werden wird. Denn Energie und Materie bleiben konstant, sie schaffen und lösen sich nur immer wieder zu wandelnden Formen in der Zeit. Wolkengebilde mit unterschiedlicher Festigkeit. Und doch nicht nur Illusion, sondern auch Sprache.
Doch was hat sie mitzuteilen, wenn sie mehr ist als nur Spiegel- und Projektionsfläche menschlicher Interpretation?
Alfred Bast "rhythmische Stille" Zweige auf Leinwand 110 x 140 cm 1999
Wochenendseminar
KUNST KLOSTER - "Zeichen der Stille"
19.02.2010 - 21.02.2010
Beginn Freitag 18:30 Uhr
Ende: Sonntag 13:30 Uhr
Ankündigungstext:
„Kunst, die nicht primär kommerziell ausgerichtet ist, bildet die inneren Vermögen heraus“, sagt Alfred Bast, der Begründer des KUNST KLOSTERS.
KUNST KLOSTER beschreibt den Raum, in dem beide zusammenkommen: Die Kunst als freie schöpferische Handlung und das Kloster als der Ort der inneren Sammlung.
Hier wird Kunst verstanden als Erkenntnisprozess und als eine innere Haltung des schöpferischen Menschen.
Das KUNST KLOSTER ist ein geschützter Raum, um die Reservate des eigenen schöpferischen Potentials durch künstlerisches Tun zu fördern.
Dabei ist nicht Neuigkeit, sondern Erneuerung das Ziel.
Im Seminar erkunden Sie Ihre inneren Räume – künstlerisch, spielerisch leicht, besinnlich.
In einer inspirierten und zugleich geschützten Atmosphäre gelingt es, sich der inneren und äußeren Natur zu öffnen, sie als Sprache zu entdecken und zum Sprechen zu bringen.
Dinge aus dem nahe gelegen Wald werden gesammelt und verdichten sich in Gestaltungsprozessen zu Zeichen und seelischen Ausdrucksformen.
Sie üben sich in der Kunst der Wahrnehmung und öffnen sich - in konzentrierter Gelassenheit – Ihrer intuitiven Intelligenz.
Veranstalter: Hohenwart Forum gGmbH
Referent: Alfred Bast
Anmeldung erforderlich: gerke@hohenwart.de
Kosten: Kursgebühr 180,00 Euro
Übernachtung, Mahlzeiten, Getränke
und Tagungspauschale 148,25 Euro
EZ 14,00 Euro
http://www.hohenwart.de/seminare/termininfo.htm?tm=921
Nebel, die in wenigen Metern über dem Schnee kristallieren und sich in feinster Umhüllung um die Äste der Bäume legen - dort in filigraner Schönheit glitzernd erstarren - verwandeln die Landschaft. Jeden Moment ist sie anders. Heute am Sonntag wohnt die Stille in ihr, ein weiter Atem und ein frischer Raum. Manchmal kommt die Sonne durch, wie ein heller Vollmond. Die Landschaft träumt.
Eingeschneit
...es ist drei Uhr morgens. Ein Sturm braust ums Haus. Hohe Schneewehen versperren die Zufahrt. Bin eingeschneit mit "Baste", dem Kater.
Ich male die Bilder damit sie gefallen - als Fallen also.
www.alfred-bast.de