Eingang |
Eingang: Bilder: "hermes träumt von dir", "Seelenschiff-re" "OY" |
früher Besucher |
Aussen und Innen |
Randnotiz:
Die Morgenstern-Galerie liegt an der befahrenen Budapester Straße, nahe dem Zoo und der Gedächtniskirche. Gegenüber ist der Schweizer Hof und am Ende der Häuserreihe, in der auch die Galerie ist, boomt das Interconti. Internationale Gäste. Gesichter aus aller Welt gehen vorüber.
Ich hatte einige Tage dort mit dem Aufbau zugebracht und nahm mir immer wieder Muse und Zeit die unterschiedlichen Naturen der Menschen zu beobachten. Im Frauenhof bestimmt Natur pur, in Berlin die Natur des Menschen die Umgebung.
Es war als säße ich am Ufer eines breiten Flusses. Ohne Angel allerdings. Ich beobachtete die menschlichen Ströme und studierte welche Resonanzen, Empfindungen und Gedankenströme in mir ausgelöst werden.
Das ging eine Weile und dann kehrte ich, mit reicher Sammlung an Eindrücken, wieder in die Stille der Galerie zurück und baute weiter auf.
Zeichnung auf Glas |
Diese Gedicht von Rilke, das mich seit 48 Jahren begleitet, kommt mir in den Sinn
Werkleute sind wir
Werkleute sind wir: Knappen, Jünger, Meister,
und bauen dich, du hohes Mittelschiff.
Und manchmal kommt ein ernster Hergereister,
geht wie ein Glanz durch unsre hundert Geister
und zeigt uns zitternd einen neuen Griff.
Wir steigen in die wiegenden Gerüste,
in unsern Händen hängt der Hammer schwer,
bis eine Stunde uns die Stirnen küsste,
die strahlend und als ob sie Alles wüsste
von dir kommt, wie der Wind vom Meer.
Dann ist ein Hallen von dem vielen Hämmern
und durch die Berge geht es Stoß um Stoß.
Erst wenn es dunkelt lassen wir dich los:
Und deine kommenden Konturen dämmern.
Gott, du bist groß.
und bauen dich, du hohes Mittelschiff.
Und manchmal kommt ein ernster Hergereister,
geht wie ein Glanz durch unsre hundert Geister
und zeigt uns zitternd einen neuen Griff.
Wir steigen in die wiegenden Gerüste,
in unsern Händen hängt der Hammer schwer,
bis eine Stunde uns die Stirnen küsste,
die strahlend und als ob sie Alles wüsste
von dir kommt, wie der Wind vom Meer.
Dann ist ein Hallen von dem vielen Hämmern
und durch die Berge geht es Stoß um Stoß.
Erst wenn es dunkelt lassen wir dich los:
Und deine kommenden Konturen dämmern.
Gott, du bist groß.
Rainer Maria Rilke, 26.9.1899, Berlin-Schmargendorf
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