Mittwoch, 28. Oktober 2009

Tribut an die Kleingeister

Alfred Bast                     aus der Serie: "Herz im Kopf"       "the gift"                 Nr. 43

... von Zeit zu Zeit kommen ausgewachsene, machtvolle Kleingeister. Sie kommen immer zur unpassenden Zeit. Dann wollen sie ihren Tribut.

Er ist gerade so hoch, dass sich ein Kampf nicht lohnt, und doch hoch genug, dass es zwickt.

Samstag, 24. Oktober 2009

26.10. NaturIkonen


Zeichnen: Abenteuer des Sehens.

NaturIkonen: Beim Ikonen malen, so schreibt Pawel Florensky, geht es um die Fähigkeit des Malers durch seine innere Haltung und reine Ausrichtung einen Kanal zu schaffen, vom Zeitlichen ins Ewige, oder von der Erde zum Himmel, oder von Maya zu Brahma, oder vom Abbild zum Urbild.
Es geht darum, quasi einen Stollen zu treiben durch die Traummaterie der Vorstellungen, die aus Angst und Sehnsucht ihre Bilder produziert, damit durch diesen Kanal etwas von der lebendigen göttlichen Qualität - oder wie immer man das auch nennen mag - in die gemalten Bilder gelangen und sich darin manifestieren kann.

Nun wäre es natürlich sehr anmaßend zu meinen, dass einem das selbst gelingen könnte, ist es ja gerade niemals das Ich das eine solche Leistung vollbringt. Trotzdem verlangt es die höchste Fähigkeit, Anstrengung, Ausrichtung und Präsenz des Ich, diesen Kanal zu bilden, mit dem Ziel, zur Seite zu treten, um dem Anderen Raum und Einfluss zu geben.

Deshalb besteht das größte Erlebnis beim Malen darin, diese Verbindung, durch alle Sphären der Ablenkung, zu schaffen, durch die dann etwas hereinkommen kann das ich nicht bin, und das mich doch beseelt und nährt, wie nichts anderes. Etwas, das sich im Bild niederläßt wie ein Fremdes, und das doch der Kern und die Essenz ist. Deshalb wirken meine geglücktesten Bilder auf mich so, als hätte ich das Beste daran nicht selber gemalt.
Ich denke, das ist keine Selbstmystifikation weil es vielen so geht, die mit einer solchen Ausrichtung arbeiten.

24.10. ...kennst Du das?

aus Werkbuch Nr: 206


... es gibt Situationen mit Menschen, da geht es Dir wie einem Handy im Funkloch.
Du hast einfach keinen Empfang. Die Ideen, sie bleiben fern - hinter einer Wand. Und die Gedanken, die sonst nur so sprudelen und zu tanzen beginnen, brüten dumpf und lustlos in einem faden, verwinkelten Schweigen.

Freitag, 23. Oktober 2009

23.10. Werkbücher und Zeit




... seit 1968 führe ich Werkbücher. Eine Sammlung mit Notizen und Zeichnungen. Nun erweitert es sich um ein elektronisches, den Blog.

... eine Nachricht von Gestern ist in diesem elektronischen Buch keine Seite die ich mit der Hand umblättere, sondern sie erscheint gleichzeitig auf der einen Oberfläche des Bildschirms. Ohne die Eigenschaften des Papierträgers, ohne Knicke, ohne Haptik, ohne Handschrift. Alles präsentiert sich in perfekter Schrift. Diese gibt keine Signale, ob es sich um eine rasche Notiz auf einem Einkaufszettel, oder um eine lange durchdachten und verdichteten Gedanken handelt.

... natürlich ersetzt der Bildschirm, der die runde Erde wieder flach macht, nicht das Handgeschriebene, sondern macht es, im Gegenteil, zu einem besonderen Ausdrucksmittel...

... in den Büchern sammelt sich die Zeit in einer sichtbaren Reihenfolge.
Jetzt mit diesem Blog bleibt der Bildschirm derselbe, auf dem gescrollt werden kann, rauf und runter, von aktuell hinab nach früher. 

Mir stellt sich heute Morgen die Zeit wie einen Ring dar, oder besser wie einen doppelten Ring, nein: wie zwei Walzen. Eine für die Vergangenheit und eine für die Zukunft. 
Ähnlich den großen Bürstenwalzen in einer Auto Waschanlage, nur viel riesiger und langsamer sich drehend. In der Mitte das Auto, das Selbst, das Ich, das die Illusion hat, die Zeit verlaufe als Linie. Dabei bleibt, bei genauerem Hinschauen, das physische Ich auf seinem Platz. Es kann sich nicht in der Zeit bewegen wie es will. Es wird lediglich von den zwei elastischen Walzen, Vegangenheit und Zukunft, in der Gegenwart "gewaschen" und gedreht. Jahr für Jahr, von Geburtstag zu Geburtstag. Zugleich wird es - unmerklich - immer mehr nach Oben und Unten gedehnt,  gedrechselt, wie eine Schraube.

In welches Gewinde wir wohl passen wenn wir „fertig“ sind?


... bei diesem Gedanken-Bild sehe ich die Malerei von Edgar Ende vor mir. Es passt auch zu der Ausstellung: „Wanderer zwischen den Welten“ Phantastische und Visionäre Kunst,  die wir derzeit vorbereiten. In Garmisch-Patenkirchen. Zum 80.sten Geburtstag von Michael Ende. 


Donnerstag, 22. Oktober 2009

22.10. Das Meer


... von K. erhielt ich heute diesen schönen Text von Nazim Hikmet über das Meer.
... Eine zusammenfassende Anreicherung der Wasserperformance ...

NAZIM HIKMET

Über dem Meer die bunte Wolke
Darauf das silberne Schiff
Darinnen der gelbe Fisch
In der Tiefe blauer Tang
An der Küste ein nackter Mensch
Der steht da und überlegt
Soll ich die Wolke sein?
Oder das Schiff ?
Oder der Fisch ?
Oder vielleicht der Tang ?

Weder noch !

Das Meer musst du sein,
Mensch!
Mit ihrer Wolke,
Mit ihrem Schiff
Mit ihrem Fisch,
Mit ihrem Tang!

Mittwoch, 21. Oktober 2009

21.10. von Freunden: zwei kostbare MAHNUNGEN zu Blogs und bloggen



"Und über die Blogs sagt er (Botho Strauß) griesgrämig: -Das All ist erfüllt von jedermanns erbrochenem Alltag, das Logbuch einer weltweiten Mitteilungsinkontinenz.-

Da ist ja schon was dran und wenn man von Deinem Blog auf nächsten Blog klickt, bekommt man einen netten Querschnitt, aber die Kritik an dem Gequatsche entwertet
ja nicht das Medium als solches. Die Gedanken,. die man druckt und auf den Markt wirft, erreichen auch nur eine begrenzte Leserschaft und so ist es auch mit den Blogs.

Also ich bin gespannt, ob Du das durchhältst, im Beginn liegt ja schon eine gewisse Verpflichtung, aber Du solltest Dir die Freiheit nehmen, das Logbuch wieder einzustellen, wenn
Du feststellst, dass die Richtung nicht stimmt."         U.R.


...Habe auch
aufmerksam gelesen, was Du verblogt hast, und so ein wenig teilgenommen an
Deinem Denken. Hoffe nur, daß Du jetzt nicht auch unter die Dauer-Blogger
gehst (wie andere Freunde). Ich meine, kurze geformte Mitteilungen des
Erlebten sind mehr wert als diese Alltagsberichte - in die ich zB.:
schließlich gar nicht mehr reinschaue. Jeder von uns "Aktiven" erlebt ja
selbst täglich "Welt"....                                      C.G.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Dienstag, 20. Oktober 2009



Dienstag, 20. Oktober 2009


Ein sonniger Herbstmorgen. Stille im KunstKloster.
Wie es sich gehört. Stille in mir? Nein.

Die letzte Woche dröhnt, erinnert sich. Ich schaue mir das an, schreibe darüber wie eh und je ... und denke dass ich es teile ... mitteile in dem für mich neuen Medium eines Blogs ... der „Welt“ dem "Weltsantkasten Internet" mitteile, ein paar Spuren lege, ... in den Lärm mein Flüstern einspeise. Ob es jemand liest? Vielleicht..

... Der Filmabend bei Mantels (www.ernstmantel.de - Ernst macht faszinierendes Kabarett, Kunst, nicht "nur" Kleinkunst!). B.G. erzählte dort von ihrer Reise in den Iran und zeigte einen ZeichenTrickFilm von Marjane Satrapi "Persepolis", der mir unter die Haut ging. Am nächsten Morgen die Fahrt nach Berlin, um Peter noch zu sehen der jetzt schon in Auroville/Indien ist, um ein paar Fragen zu besprechen bezüglich der Souterrainwohnung, die ich ab Dezember beziehen und bespielen werde.

Eine „evolutionäre KunstKlosterZelle“ in der Hauptstadt. Hier im Grünen dort im „Roten“. Hier „draußen“, dort „drinnen“. Mitten im anonymen kollektiven Menschenkörper. Komplementärpunkt zur weiträumigen Natur des Frauenhofs.


... Dann am Sonntag mit Veronica Gonzalez die Wasser-Performance in Böbingen. War es gut? Wirksam? Was ich hörte war positiv. Das Negative verdeckt sich meistens eine Weile und tritt dann als kaltes Schweigen, oder peinliches Abwenden auf. Es muss auch sein, gehört zum Ganzen. Ich habe mir die Videoaufzeichnung angeschaut und würde ein paar Sachen nun anders machen, finde es insgesamt aber gelungen.

Zwischen positiver Außensicht, der gesäuberten Oberfläche, und dem wirklichem Geschehen liegt meist ein ziemlich großes dunkles Land, wie zwischen dem glanzvollen Reiseprospekt und der tatsächlichen Reise, wie zwischen den freundlichen Ritualen alltäglicher Kommunikation und dem inneren Empfinden.

... Freunde kamen angereist. Sie erzählten von Kunst-Ausstellungen, die das Thema „Tabu“ hatten. Was zu sehen war? Alle Arten dessen was in „bad banks“ des Geschmacks als faule Wert-Zeichen-Papiere Zinsen trägt. Das Übliche: Widerkauen dessen was ohnehin in brutalem Übermaß vorahnden ist. Gewalt, Pornografie, Missbrauch auf allen Ebenen. Die bekannte Mischung.

Ich mag die Legierung von oft schicken und teuren Ausstellungen und dem zelebriertem Bösen und Hässlichen längst nicht mehr. Empfinde sie als verlogen. Zu oft spekulieren sie auf Sensation, arbeiten kalkuliert mit Skandalen und freuen sich, wenn sie einige Menschen wütend machen. Provokation nennt sich das. Meist aus gut situiertem und gesicherten Hintergrund heraus. Ich denke von dieser modernden Moderne haben wir inzwischen mehr als genug. Und Scheiße wird auch nicht besser wenn sie in edlen Dosen verpackt und in cleveren Vereinbarungen kommuniziert wird.

Was fehlt ist das nährende Schöne. Eine Schönheit allerdings, die nicht als geschminkte Werbe-Lüge vor den Abgrund hässlicher Absichten gespannt ist, sondern eine, die aus dem Geschenk des Lebens kommt und sich selber immer wieder frisch erzeugt. Trotzt allem Missbrauch. Nicht wegen und nicht gegen ihn, sondern weil das Leben sie als formende Gestaltkraft in sich selber freisetzt, wenn man es nicht hindert, stört, zerstört.

Deshalb mache ich auch keine Kunst in dieser Richtung. Stelle keine tonnenschweren Paletten mit kubisch gepressten Fleischbrocken, in tief gefrorenem Zustand, in eine Ausstellung und lasse sie langsam abtauen, während sentimentale Tiervideos auf Großbildschirmen laufen, und Kuscheltiere auf dem Boden aufgestellt sind - obwohl mich das reizt - sondern setze mich hin und male eine Quitte. Wie jedes Jahr um diese Zeit.


Montag, 19. Oktober 2009

Ausstellungseröffnung "strömende Ordnungen"

Ausstellungseröffnung "strömende Ordnungen" in Böbingen mit BM Jürgen Stempfle



weitere Fotos der Ausstellung
http://picasaweb.google.de/yalasan/StromendeOrdnungen

Wasserperformance mit Veronica Gonzalez


Alfred Bast, Kunst Kloster art reseach Manuskript überarbeitet am 17.10.2009

Wasser-Performance 
mit Veronica Gonzalez, Wassertrommel und Gesang
....bewegte Basis, strömende Ordnung

Wasser lehrt ....so man es befragt......dass die konträren Erscheinungen Ausdrucksformen eines einzigen Grundelementes sind..... Wasser lehrt dass Vielfalt und Einheit innig zusammenwirken und zusammengehören, und so den Kreislauf des Lebens ermöglichen,../.einen Kreislauf der sich zur Spirale erweitert. // 

Wasser ist Zeit und Dauer zugleich. ../...Wasser ist Bewegung und Basis in Einem ....-...bewegte Basis . ...strömende Ordnung.//

Wasser reagiert höchst sensibel auf jeden Impuls ... und formt ihn entsprechend plastisch aus ... / ... 
Es antwortet......doch nicht nur wie ein Echo ... //

Die Ringe der Steine, die wir ins stille Wasser werfen, sie durchkreuzen und durchdringen sich, überschneiden sich ohne Verdrängung und bilden komplexe Muster.

Wasser erscheint in gegensätzlichsten Gestalten wie kein anderes Element ... / ... und bleibt doch immer mit sich selbst identisch... //

Montag, 12. Oktober 2009

"Werk-Freundschaft" Lesung und Gespräch mit Tamara Ralis

Im lichten Bürgersaal der Gemeinde Böbingen
lasen Tamara Ralis (www.beings.de) und ich aus unserer Mailpost.

Werk-Freundschaft, unter diesem Thema stand diese erste der fünf
Veranstalungen
in der Ausstellung.

*Werk*, verstanden als etwas zu Leistendes, als etwas das Gestalt werden
will,
als etwas das aus der Fülle schier unbegrenzter potenzieller Möglichkeiten
sich in eine Form, eine Formulierung verdichten will.
Und *Freundschaft *als Mitteilung, Austausch, Sprachforschung und
Sprachfindung,
denn die Botschaft, der Gedanke, wird durch diese Buchstaben, die hier
zu lesen sind,
und durch sonst nichts transportiert.

Die Themen, die, so meinten wir, auch für Andere von Interesse sein
könnten beinhalten Beschreibungen
vom "Inneren Arbeitsplatz", den Inneren Werkstätten in der sich die
Ich-Person wie einem Andern begegnet.
Dabei wird die Person als Exemplar der Gattung gesehen, untersucht, und
gestaltet.

Wir sind uns bewusst, dass die Formulierung, möglicherweise die
Erkenntnis die auf
solche Weise entsteht, nur glücken kann, wenn sie offen bleibt für das
Nicht-Sagbare, Nicht-Fassbare.
Und doch, das ist die Chance, wird dieses durch das Kleid der Sprache,
das wir darüber zu legen suchen, sichtbar und erahnbar.
Solche Sprache ist wie Architektur die nicht nur aus Mauern besteht,
sondern wesentlich aus dem leeren Raum,
den diese erschaffen.

Wir waren uns nicht sicher ob die Auswahl aus den zahlreichen Mails, die
wir die Tage davor getroffen hatten,
die Gäste auch erreicht. Doch die Besucher waren und wurden hellhörig.
Und so konnten wir erstmalig
unseren Dialog zu andern hin öffnen. Eine Freude für uns, vor allem auch
über die positive Resonanz.

Nächsten Sonntag, wieder um 15 Uhr werde ich mit der Musikerin Veronica
Gonzalez (www.veronicagonzalez.de) eine Performance durchführen:
"Wasser-bewegte Basis".

Herzliche Einladung dafür!

Samstag, 10. Oktober 2009

was ist ein blog? wie sieht das aus und wie funktioniert das?

Ab heute kann ich über diesen weg meine texte direkt ins internet stellen.
Dies ist ein Test um zu sehen ob das auch geht und wie.
Es ist wie laufen lernen, oder krabbeln, denn ich habe keine Ahnung was sich damit eröffnet.
Bin jedoch lustig es zu lernen.

Mein elektronischer BloggerPapa ist Karl, der mich hier an die Hand nimmt und sagt ob es so stimmt.

Und weil ich wissen will ob auch ein Foto kommt, schicke ich noch eins von der Ausstellung
in Böbingen dazu rein.


Freitag, 9. Oktober 2009

strömende Ordnungen

Ausstellung in Böbingen.
Mehr via www.alfred-bast.de

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Montag, 26.10.2009, 19.30 Uhr

Stern- und Blütenformen im Planetensystem - Vortrag von Hartmut Warm - http://www.keplerstern.de

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